Tarot Festival – Ausstellungseröffnung
Kulturgut TAROT: Ein lebendiger Überblick über die 600-jährige Geschichte
Tarot, ein geselliges Kartenspiel oder Wahrsagekarten? Beides und vieles mehr. Als Werkzeug
dient Tarot in erster Linie der Selbsterkenntnis; allein oder in der Gruppe, bei Online Readings
oder in der tiefenpsychologischen Praxis.
Tarot ist mystisch und magisch zu gleich. Die einzelnen Karten sagen mehr als tausend Worte. Das Symbolische im Bild ist unausgesprochen! Es wirkt als Mittler zwischen der erkennbaren Realität und dem mystischen, unsichtbaren Reich der Philosophie, der Religion und der Magie. Beim aufmerksamen Betrachten wirken die Karten vom bewusst Verständlichen bis hin zum Unbewussten.
Tarot ist «en vogue». Bei Dior lässt sich Modeschöpferin Maria Grazia Chiuri vom Visconti Tarot
der Renaissance inspirieren und kreiert für ihre faszinierende Modekollektion auch einen Film,
basierend auf Italo Calvino’s Roman «Das Schloss darin sich Schicksaale kreuzen».
Tarot boomt. Fast monatlich erscheinen neu gestaltete Tarot Decks. Und auch alte Tarotkarten,
die sich weltweit in den Museen befinden, werden sorgfältig restauriert, ergänzt und wieder neu
aufgelegt. Tarot hat nichts von seiner Lebendigkeit verloren. Im Gegenteil. Die Tarot Geschichte
wird zurzeit intensiv weitergeschrieben.
Tarot ist spannend und vielschichtig! Deshalb findet vom 26. April bis 31. Mai 2024
das Tarot Festival statt. Die Kunstgrenze Galerie verwandelt sich in der Zeit in einen gemütlichen «Tarot Tempel». Viele unterschiedlich gestaltete Tarot Decks zeigen die Entwicklung des Tarots. Von der Renaissance bis heute. In der eigens für die Ausstellung eingerichtete Bibliothek stehen Bücher zur Verfügung, die man am liebsten die ganze Nacht durchblättern möchte. Wer noch mehr über Tarot wissen oder eine Karte ziehen möchte, darf dies in der Galerie gerne ausprobieren. Für Tarot-Neulinge ist auch eine Veranstaltung „Tarot zum Anfassen“ geplant am Donnerstag, 14.Mai 2024, ab 18.00 Uhr. Und natürlich hängen die beiden Tarot Bilderzyklen von Johannes Dörflinger aus den Jahren 1975 und 1988 in der Galerie. Eine Einladung zur Meditation.
Johannes Dörflinger: Von der Inspiration bis zur Kunst
Mit Wahrsagekarten hat Johannes Dörflinger nicht so viel am Hut. Er mag das Tarot lieber in
seiner ursprünglichen Form. Als Träger alter Weisheiten und menschlicher Sehnsüchte. Er
bezieht sich in seiner Kunst auf die italienischen Triumphzüge, welche die Vorstellungen der
mittelalterlichen Welt und Szenen aus Antike und Mythologie darstellen. Überliefert sind die
Figuren in den ersten Tarotkarten des 15. Jahrhunderts. In Dörflingers Atelier findet man deshalb
vor allem Bücher wie das „Hermetische Museum“ oder ältere Visconti Sforza Tarot Decks.
Dörflingers Kunst bezieht sich ausschließlich auf die Symbole der grossen Arkana und die drei
Gruppen der Trümpfe: Die Liebe, der Tod, die Ewigkeit. Es sind die Symbole der grossen Arkana
und die Fermente, welche das geistige und seelische Leben anregen und auch Johannes
Dörflinger inspirieren. In seinem Tarot 75 löst er die Figuren und Trümpfe nahezu auf, verleiht
ihnen einen translunaren Status.
AusstellungseröƯnung: Freitag, 26. April 2024, von 17.00 bis 20.00 Uhr
Kunstgrenze Galerie, Kreuzlinger Str. 56, Konstanz, www.kunstgrenze-galerie.ch