Sie ist nicht besonders groß und hat weniger Einwohner als Baden-Württemberg. Die Rede ist von der Schweizerischen Eidgenossenschaft, so der offizielle Name des deutschen Nachbarlandes im Süden. Gerade einmal 8,5 Millionen Menschen leben in dem Land. Es ist eines der dicht besiedelten Staaten Europas.
Trotz dieser überschaubaren Größe verstehen es die Schweizer, ihren Erfindergeist in erfolgreiche Produkte und Marken zu verwandeln. Wir werfen ein Blick über den Bodensee zu den Nachbarn und ihre bekanntesten Unternehmen.
Erfinder der Zeit
„Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk“ – diese Redewendung wird nicht von ungefähr mit den Eidgenossen in Verbindung gebracht. Legendäre Armbanduhren kommen aus dem Land. Die Breitling SA ist die vielleicht renommierteste Uhrenmanufaktur. Und ihr bekanntestes Breitling Modell: Die Navitimer.
Sie ist der Klassiker unter den Fliegeruhren. Charakteristisch für dieses Modell ist die Rechenschieber-Lünette. Die Uhr ist eine Kombination aus Chronografen und Navigationsrechner. Pioniere des Fluges sind die wenigsten Träger einer Navitimer heute noch. Männer mit einem Geschmack für edle, hochwertige Uhren besitzen dieses Modell. Tradition und Funktionalität sprechen Uhrenliebhaber bei dieser Uhr des legendären Schweizer Herstellers an.
Nationalgetränk der Schweiz
Bei einem Urlaub in St.Gallen oder einer anderen Grenzregion des Bodensees kommt jeder Tourist mit dem vermutlich bekanntesten Getränk der Schweiz in Kontakt. Die Rede ist von Rivella. 1950 hat die Familie Barth ein Rezept für ein Molken-Tafelgetränk erworben und es umgewandelt. Sie tauften es Rivella und haben damit binnen kürzester Zeit das inoffizielle Nationalgetränk der Schweiz erschaffen. In deutschen Nachbarland ist es das am zweitmeisten verkaufte Getränk überhaupt.
Ein in die Schweiz ausgewanderter Deutsche ist der Erfinder eines weiteren Getränks, das bei den Eidgenossen jedes Kind kennt. Malzgetränke lassen sich mit dem Instant-Pulver Ovomaltine herstellen. Das nährende Getränk wurde anfangs als idealer Drink für „geistig und körperlich Erschöpfte“ beworben. Schnell hat sich das Pulver zu einem beliebten Getränk für Familien auf der ganzen Welt entwickelt. In rund 100 verschiedene Länder wird das Produkt heutzutage exportiert.
Berge oder Pariser Tänzerinnen
Manche Produkte erkennen Verbraucher sofort an ihrer Form. Dazu zählt zweifelslos auch die berühmteste Schokolade der Schweiz. Charakteristisch für die Toblerone prismatische Form. Über den Ursprung der Form gibt es unterschiedliche Aussagen. Oftmals wird angenommen, die Erfinder haben die Schweizer Berge als Vorbild genommen. Die Söhne des Firmengründers sind der Meinung, die Idee für die Form kam ihrem Vater bei einer Tanzvorstellung in einer Pariser Revue. Ganz gleich, welche Aussage auch stimmt, der Geschmack der Schokolade ist weit über die Grenzen der Schweiz und Konstanz, der größten Stadt am Bodensee, bekannt.
Der Schweizer Pendant zum deutschen Schreibwarenhersteller Faber-Castell ist Caran d’Ache. Es ist das einzige Unternehmen dieser Art bei den Eidgenossen. Diese exklusive Stellung in der Schweiz führte zum rasanten Aufstieg. Schulen und Universitäten im ganzen Land wurden über Jahrzehnte exklusiv von Caran d’Ache beliefert. Erst in den 1990er Jahren hat das 1924 gegründete Unternehmen seine Produkte erstmals im Ausland verkauft. Teil des Marketings ist die Betonung von „Swiss Made“.
Dieses Siegel steht für die hohe Qualität vieler Schweizer Produkte, die sich im Ausland sehr gut verkaufen. Für Schweizer Qualität stehen neben diesen aufgelisteten Produkten auch diverse Hersteller von Käse oder Schokolade.